Kommunikation 2000
- Kommunikation 2000 - Chancen, Trends, Bedingungen
- Markt- und Kommunikationsforschung zu den neuen Medie
- CrossMediaPublishing
- Geschichte, Analyse, Auswirkungen, Trends
- Die neuen Autoren & Rezipienten’
- Infologie InformationsManagement, CrossMediaMessaging
Kommunikation 2000

Bereits 1995 hegte ich die Idee, eine chronologische Zusammenstellung der Comuter-Technologie hinsichtlich der Zusammenhanges mit DTP zu erstellen, deren Entwicklung ich seit Beginn ihres Einzuges in Deutschland Ende 1987 ... und auch in meinem eigenen Betrieb - intensiv beobachtet und dokumenteirt hatte.
Sowohl der praktische Einsatz dieser Technik Verlag & Agentur) ... als auch die Trainertätigkeit in der parallel gegründeten Akademie gaben mir nämlich einen repräsentativen Eindruck und Überblick über den Werdegang dieser Technologie ... von den Beratungen über Schulungen, Produktionprozesse wie -problematiken ... welche Firmen wann was investierten u.s.w..
Neben den Live-Erfahrungen habe ich überdies Zeitschriften, Artikel, Bücher, Lexika und alles mögliche gesammelt und so auch medial die Entwicklung verfolgt.
Diese 'Geschichtsdaten' erfreuten sich übrigens seit Beginn meiner Tätigkeit größter Beliebtheit - ob in Schulungen oder bei Messvorträgen, weil sie die ganze Komplexität an Begriffen und Techniken wesentlich transparenter machten und auflockerten.
Der Grundstock für eine wissenschaftliche Arbeit war also gelegt, und so plante ich Mitte der 90er Jahre eine Dissertation zu beginnen.

Zum Inhalt: Zunächst einmal habe ich den Versuch unternommen, den Innovationsbegriff neu zu definieren. Was ist eigentlich Innovation? Liegt schon eine Innovation vor, wenn ein Mensch X am Ort Y ein Z erfindet? Was, wenn niemand davon erfährt? Hier sind wir bereits mitten in der Existenzphilosophie. Was ist also mit Objekten, die niemand kennt auf der Welt? Existieren sie oder nicht?
Ich erspare mir weitere wissenschaftliche Kommentare und sage einfach: Es interessiert mich nicht. Mich interessiert, wie, wann und wo ein Objekt mich trifft - betrifft. Denn vorher kann ich es nicht erkennen, nicht kennen, und wenn ich es nicht kenne, kann ich es auch nicht benutzen. Es ist also nutzlos, es ist für mich nutzlos ... es ist für mich nicht da (existent). Also doch!
Nein, nein. Ich definiere neu, wie folgt: Der Existenzbegriff muss die dualistische Interpretation erfahren, hier das Objekt als Objekt - und dort als soziale Objekt-Subjekt-Beziehung betrachten und die rein technische Innovation von der sozialen Innovation trennen. Damit klärt sich auch das Phänomen der nicht wahrnehmbaren Existenz.
Der Rest der Arbeit ist nun nicht mehr so schwer, denn jetzt wird abgearbeitet: Wo, wann, wie und von wem wurde X erfunden ... wo, wann, wie und durch wen (oder was) ist das Produkt Y in die Gesellschaft eingeflossen. Natürlich muss diese Unterteilung noch tiefer betrachtet werden, aber das gröbste Problem ist behoben - erklärt.
Am Ende steht dann für jedermann klar ersichtlich der PersonalComputer als Revolution aller Revolutionen ... denn nichts auf der Welt hat in solch kurzer Zeit solch gravierende Veränderungen im gesamten Gesellschaftssystem hervorgebracht wie dieses wundersame Instrumentarium.

Verstanden? Gut. Neben der Entwicklung der Computer, Rechen- und Schreibmaschinen habe ich seinen Einzug in die Gesellschaft beleuchtet: Messen, Zeitschriften, Fernsehwerbung, Alltagsgespräch usw. Aber auch die marktwirtschaftlichen Veränderungen sind dabei hochrelevant.
So habe ich Interviews mit den ursprünglichen ‘Machern’ geführt - noch leben die Legenden ja alle, die an diesem unglaublichen Prozess mitgewirkt haben - und sie auch nach ihren Zukunftsvisionen gefragt, ich habe diverse Händler, Trainer, Hersteller, Marketingleute, Messeveranstalter, Chefredakteure und viele, viele andere Präsentanten als auch Repräsentanten interviewt ... und natürlich auch viele, viele Anwender.
Meine eigenen Erfahrungen sind dabei natürlich nicht zu unterschätzen, immerhin habe ich seit Beginn auf dem Deutschen Markt DTP in meinem Verlag im Einsatz gehabt, kenne die Problematik der Studien der unübersehbaren Softwarepalette - damals gab es noch gar keine Schulungs-unternehmen - und bin so als Autodidakt einerseits, studierter Pädagoge andererseits aber schnell selbst auch in die Situation des Trainers hineingewachsen und kenne die Schwierigkeiten rundum - bis hin zu Beratungsgesprächen, die eher einer therapeutischen Sitzung - als einer EDV-Beratung gleichen: So erinnere ich mich beispielsweise an eine Beratung, in der der Schwerpunkt weder auf der technischen, noch auf der pädagogischen Seite lag, sondern primär darin, dass mein Kunde wissen wollte, ob ich mich imstande sähe, seinen Mitarbeitern ‘psychologisch’ klarzumachen, das die anvisierte Neuanschaffung einer DTP-Anlage keinerlei personelle Konsequenzen mit sich ziehen würde, sondern die Firmenleitung einzig und allein den ungeahnten Trend nicht nachlässig versäumen wolle, die neuen Technologien kennenzulernen und dass die Mitarbeiter auch keine Angst entwickeln sollten, mit dem Instrumentarium nicht umgehen zu können. Die Firmanleitung wäre sich darüber im klaren, dass über Nacht keine Umstellung möglich wäre usw. Man wollte nur jetzt anfangen, damit ab sofort die Arbeit gespeichert werden könnte usw. usw. Es war sicherlich keine einfache Aufgabe, die ich da bekam, aber es war mit Sicherheit eine der interessantesten Schulungssequenzen.
Schließlich und endlich beobachte ich natürlich in der Arbeit auch all das, was sich neben der Industrie abspielt, und das ist eine ganze Menge. Erstaunlich, wie eine ‘Maschine’, die eigentlich zur industriellen Produktion - oder wenigstens Mitproduktion - in unser Alltagsleben gerückt ist. Wer hätte je gedacht, dass wir im Werbefernsehen, so einfach neben Spülmittel und Butter, eines Tages wie selbstverständlich eine Maschine und sogar deren Einzelteile täglich präsentiert bekommen würden? Ja, der Computer ist - wie auch immer betrachtet - ein einziges Phänomen.
Natürlich wage ich auch diverse Ausblicke wirtschaftlicher, sozialer und philosophischer Art. Auch ein paar extremen Trends / Ansichten werde ich nachgehen, die den Roboter als Nachfahren des Menschen ansehen (ernsthaft) oder das Gegenteil, den Untergang des Menschen im Dickicht der All-Elektronik. Das Thema ist ja schier unendlich.

Ich persönlich glaube übrigens, dass trotz erneuter weltweiter Spannungen eine recht friedliche Epoche angebrochen ist. Ich denke, dass der Tourismus über dem Terrorismus steht und die internationale Chatterei es einem Despoten heutzutage recht schwer machen: Wer schießt schon auf Chat-Kollegen oder seinen Stammkneiper am Urlaubsort?
Wir müssen dennoch alle wach bleiben und uns ständig und gut informieren, dann werden wir, glaube ich, einer ziemlich ausgeglichenen Epoche entgegenwachsen - und die werden wir auch dringend brauchen, samt aller gefühlsmäßigen und geistigen Kräfte, um die definitiven Probleme auf unserer Erde meistern zu können wie die Klimaveränderungen, das allmähliche Schwinden vieler Energieressoursen u.v.m.




Schulprojekt - Mittelalter
Projekte