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Nachdem ich Basti zur Konfirmation eine edle Fender-Squier geschenkt hab, bin ich wieder auf den Geschmack gekommen ... und nach einem Auseinanderbau ... kräftigen Putzen und einem Satz neuer Saiten spielt sich meine 40 Jahre alte Hopf so geschmeidig wie noch nie. Und so haben wir nun gemeinsam bei A angefangen: Apache von den Shadows ... under werden uns über P wie Peter Green weiter durcharbeiten bis Z. Macht echt Laune. Einen schönen Platz sparenden Gitarrenständer hab ich mir zu meinem 55. Geburtstag auch zugelegt ... Dank meiner Freunde.




Hopf
Telecaster
1966
Fender-Squier
Stratocaster
2007


Die Geschichte des Jahres 2007

Bei einer Freundin hatte ich einen tollten Malkasten gesehen, der gleichzeitig als Tragebox für die Malutensilien sowie als Staffelei fungierte.

Das fand ich grandios. Aber leider gabs das tolle Angebot nicht mehr in der Stadt. Also machte ich es, wie es mir meine Mutter immer empfohlen hat ... ich informierte mich im Fachgeschäft und wurde auch fündig ...

„Ja, sowas hatten wir neulich ... warten Sie mal ...“ und dann zeigte mir die nette Verkäuferin einen Malkasten für 49,95 ... heruntergesetzt von 79 oder so.

Das war aber doch wirklich noch sehr sehr teuer. Und da erinnerte ich mich an Malkästen in einem Großmarkt. Ich ging hin und fand den Stapel mit den Kästen ... aber doch in sehr dürftiger Ausstattung - eben einfach Kästen.

Plötzlich jedoch entdeckte ich einen Kasten, der den Griff an der Stirnseite hatte. Ich öffnete ihn ... und tatsächlich ... Volltreffer: 12 Farben, 6 Pinsel, ein Stichel ... und ein paar Hölzer, die den Kasten zu einer Staffelei ausbauen konnten.
Aber was kostete dieser Wunderkasten nur ??? Kein Karton in Sicht.

Also sprach ich die nächste vorbeikommende Verkäuferin an ... die aber nur wirsch rüberpläkte „nix deudschhhh“ ... Gott sei Dank hatte ich aber meinen guten Tag, und so ließ mich die Weihnachtstimmung einmal tief durchatmen, und ich bewegte mich mit meinem Schatzkästchen zur Information.

Ich reichte den Kasten zu der netten Verkäuferin „können Sie mir sagen, was dieser Kasten kostet?“
Sie nahm in entgegen, und mit einem kräftigen Nicken verfolgte ich ihre Vorschläge der Preissuche ... unten, oben, links, rechts an allen Kanten und auch im Innenleben, was nicht gerade wenig war. Also erging es ihr nicht anders als mir, und so forderte sie mich freundlich auf ...„Tja, dann kommen Sie mal mit.“

Ich begleitete sie zu dem Stapel mit den anderen Malkästen und erklärte ihr fachlich (und ehrlich), dass DIESER Kasten, den ich ausgesucht hatte, wohl kaum der für 9,99 sein konnte ...

Wir suchten weiter, und sie war wohl recht angetan von meiner Beratung und Vorführung, als sie plötzlich sagte:
„Wissen Sie was? Heute ist ihr Glückstag! Ich gebe Ihnen den Kasten für 9,99.“
„Mensch ... das ist ja wie Weihnachten und Geburtstag zusammen ... also Danke“, sagte ich.
„Dann kommen Sie mal mit zur Information, dass ich einen Zettel schreibe“, was sie dann auch tat.

Ich machte meine restlichen Einkäufe und stellte mich nun an der Kasse an. Endlich war ich dran. Und nun kam auch mein schöner Malkasten.
Tip tip - tippptipp tip tip ... aber nichts geschah bei der Kasse. Die Kassiererin wiederholte den Vorgang: Tip tip - tippptipp tip tip ... aber die Nummerwollte einfach kein Ergebnis ausspucken.

Die Menschlange wuchs und wuchs .. ebenso wie die Ungeduld der Leute, und auch der Kassiererin lief allmählich die Feuchtigkeit über den Nacken. Nun probierte sie noch einmal ganz in Ruhe ... und siehe da, plötzlich spuckte die Kasse eine Lösung aus: Bilderrahmen silber 1,99 EUR.

Sie wiederholte den Vorgang, und das Murren der Leute wurde immer lauter. Erneut gab sie ein ... Tip tip - tippptipp tip tip ... Bilderrahmen silber 1,99 EUR.

„Sagen Sie mal, was ist das eigentlich?“
„Na ja“, sagte ich, „also eigentlich ist das ein Malkasten ... aber ... so gesehen“ ... und nun erkannte ich meine Chance „also im Weitesten gesehen ... kann man auch ein Bild drauf stellen ...“

Das Räuspern der Menschenschlange entwickelte sich langsam zu einem leichten Ächzen.

„Wissen Sie was?“ sagte ich da - vollends überzeugt, nun DIE Lösung für das Problem gefunden zu haben, „verkaufen Sie es mir doch einfach als Bilderrahmen ... in silber ... für einen Euro neunundneunzig“, und dabei schaute ich ihr tief in die Augen.

„Wissen Sie was? - das mach ich jetzt auch.“ entgegnete da die genervte Kassiererin ebenso bestimmend.

Das erstaunte Volk blickte nun neidisch auf meinen Künstlerkasten, und ohne mich umzuschauen flitzte ich aus dem Markt.
Ich rechnete noch einmal nach ... statt 49,90 wie im Künstlerbedarfsgeschäft ... nur 9,99 .. das waren schonmal 80% Ermäßigung ... und von 9,99 auf 1,99 nochmal 80% ... was sollte es da noch zu verhandeln geben.
Ein Wohl auf die Beharrlichkeit.

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